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Besonders scharf kritisiert Höckmann die Aussagen von CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann, der von sechsstelligen Zahlen bei den sogenannten Totalverweigerern spricht. „Das ist alles gelogen“, betont die Sozialexpertin im MDR-Interview. Tatsächlich gebe es nur 16.000 echte Totalverweigerer unter den 5,5 Millionen Bürgergeld-Empfängern. Laut Höckmann sind derzeit nur 1,7 Millionen der Bürgergeld-Empfänger überhaupt dem Arbeitsmarkt verfügbar.
Weitere 1,8 Millionen sind Kinder, und 2,1 Millionen können nicht sofort in Arbeit vermittelt werden, da sie Angehörige pflegen, in Weiterbildung sind oder gesundheitliche Probleme haben. Aus ihrer 25-jährigen Erfahrung in der Sozialberatung weiß Höckmann: „Bei den Totalverweigerern gibt es viele Leute, die sind psychisch überfordert und machen Briefe nicht auf, weil sie Angst vor dem Amt haben.“ Diese Menschen zu bestrafen, hält sie für „Schwachsinn“. Die wirklich cleveren Verweigerer „kriegt man sowieso nicht“, da sie immer neue Schlupflöcher finden.
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…kein Kläger, kein Richter?
Wenn man Sozialhilfe empfängst, kann man sich doch keinen Anwalt leisten.